Kontakt zu Uni Braunschweig, Verkehrspsychologie

Ich hab beim Pegasus-Stammtisch Dr. Anja Katharina Huemer getroffen, (Technische Universität Braunschweig, Ingenieur- und Verkehrspsychologie) und mal wieder ein Gespräch über S-Pedelecs angezettelt … dem folgte Schriftverkehr, hier in Auszügen, damits nicht zuviel wird:

Antwort Fr. Huemer an mich … , ich würde an eurer Stelle erst einmal etablieren, dass die S-Pedelec-Fahrenden außerorts auf der Straße gefährdet sind. Du sprachst von Überholabständen. Man könnte das im Fahrsimulator untersuchen, aber ich bim mir da über die Aussagekraft und Übertragbarkeit der Ergebnisse nicht sicher, da Geschwindigkeiten im Simulator doch oft anders wahrgenommen werden. Eine andere Variante ist, sich als Gruppe Open Bike Sensoren (https://www.openbikesensor.org/) ans Rad zu machen und alle Überholmanöver aufzunehmen und dann auszuwerten. Ich berate gern!
AnjaHz bzgl. Gefährdung: Auf meine Anfrage im Pegasus-NL wurde ich auf folgende umfangreiche östereichische Studie hingewiesen: https://radkompetenz.at/wp-content/uploads/2022/02/PUBL-34_bf-1.pdf – Potenzial von S-Pedelecs als effektive Mobilitätsalternative (POSETIV), auf Seite 15 heißt es u.a. es „gaben sogar zwei Drittel der österreichischen Teilnehmenden … an, dass sie sich ein S-Pedelec kaufen würden, wenn das Verbot der Radfahranlagennutzung fallen würde.“
Und: Dass man mit 30km/h gefährdet ist, wenn man auf einer Straße fährt, wo einen teilweise mehrere Tonnen mit 100 km/h (oder mehr überholen), ich frag mich, ob man das groß beweisen muss, ist das nicht naheliegend? Und dass Autofahrer – gelinde gesagt – sehr genervt reagieren, wenn sie so stark ausgebremst werden und sich in Stosszeiten unzählige Autos aufstauen? Bzw. dass es gefährlich ist, wenn die Autos dann – oft sehr – riskant überholen? Fakt ist, dass sich ein großer Anteil der S-Pedelec-Fahrer damit sehr unwohl fühlt, Belege (Presseberichte, soziale Medien) könnte ich haufenweise liefern …
(Anm.: ich glaube nicht, dass mit Fahrsimulator die realen – harten – Verhältnisse dargestellt werden können, in einer gestellten Überholsituation würde sich kaum eine/r trauen sich zu benehmen, wie es oft in „freier Wildbahn“  geschieht …
Zu Open Bike Sensor schreibe ich: Der OBS ist mir „natürlich“ bekannt, ich organisiere gerade eine Sammelbestellung und ein „Techniker“ wird viele in Serie produzieren (falls Du Leute weißt, die gerne einen Einsatzbereiten erwerben wollten, kannst Du gerne Kontakt herstellen). Ich habe vor in Erfahrung zu bringen, ob die Daten für S-Pedelecs gesondert erfasst werden können …
wieder Fr. Huemer:
Befragungen würde ich wirklich nicht jetzt (und schon gar nicht „einfach so“, das schadet leider nur) machen, ich schaue mir das aber gern einmal an. Und: wenn der VCD da Interesse dran hat, vielleicht kann man die Messung der Überholabstände mit den Sensoren im NRVP fördern lassen? Kannst du mich irgendwie an eine/n „Entscheider*in“ in der Sache verweisen?
AnjaHz: Dass man die Befragungen nicht überstürzt „einfach so“, sondern gut geplant starten sollte, ist mir bewusst , drum suche ich ja nach Leuten, die sich mit sowas besser auskennen …
An Förderungen über den VCD hatte ich auch schon gedacht, ich taste mich mal voran; Anika Meenken, Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung (DIY-Projekte) vertritt nach Außen gelegentlich die Position bzgl. S-Pedelecs, als Teilzeitkraft ist sie allerdings recht ausgelastet mit allerlei anderen Themen

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