2021 fing ich an meine Aktivitäten zu dokumentieren, mit welchen Behörden oder Institutionen ich schon Kontakt hatte und welche Reaktionen gekommen sind
gepostet auf einem Slack Workspace ab August 2021
4/2019: Antwort des deutscher-verkehrsgerichtstag.de, auf meine Darstellung wie gefährlich das Fahren auf der Bundesstraße ist:
Ihren Themenvorschlag für den VGT werden wir an den Vorbereitungsausschuss weiterleiten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn Ihr Themenvorschlag eventuell nicht oder nicht in der von Ihnen gebotenen Form angenommen wird, und Verständnis auch dafür, dass Ihnen keine ausdrückliche Nachricht darüber mehr zugestellt wird, ob das der Fall ist.21:20 Uhr
2019 an ADAC
Ich weiß nicht (ob schon andere in dieser Sache aktiv geworden sind und) inwieweit der ADAC für mein Anliegen als zuständig angesehen werden kann, falls nein, würde ich mich über Rückmeldung freuen, an wen ich mich alternativ wenden kann.
Ich meine das die Problematik auch Autofahrer stark betrifft, sodass es zu begrüßen wäre wenn der ADAC als Vereinigung mit großer Reichweite sich dessen annimmt, sei dies auf politischem Wege oder zumindest indem er die Öffentlichkeit informiert über die Existenz neuen Fahrzeugtypus der „Schnellen“ Pedelecs, .
Seit gut 2 Jahren nutze ich (auch für lange Fahrten von einfach 20 km) ein S-pedelec (ein Fahrrad mit Elektrounterstützung bis zur maximalen von Geschwindigkeit 45 km/h, damit rechtlich ein Moped/Kleinkraftrad).
Kürzlich hatte ich bei einer Fahrt Kontakt mit der Polizei, die auch eher ratlos war, wie man vernünftig handeln solle: Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen werden ich und die anderen Verkehrsteilnehmer kontinuierlich mit einem gravierenden Sicherheitsproblem konfrontiert. Da ein S-Pedelec als Kraftrad behandelt wird, muss der Fahrer – auch stark befahrene Bundes – – Straßen nutzen (darf nicht auf den Radweg!). Ich fuhr in dem Fall auf der B2 (von Fürstenfeldbruck Richtung Puchheim), die von hinten überholenden Fahrer sind aufgrund des Erscheinungsbildes „Fahrrad“ nicht darauf eingestellt wie schnell es ist, dadurch dauert der Überholvorgang länger, oft werde ich dann beim Wiedereinscheren waghalsig geschnitten (vllt. auch um mich zurechtzuweisen) oder es wird oft auch mal recht knapp mit den entgegenkommenden Fahrzeugen. Besonders zu Hauptverkehrszeiten bange ich im Minutentakt um mein Leben und auch für den Autoverkehr ist es viel gefährlicher. Zudem behindert ein ca. 40 km/h Fahrzeug auch den Verkehrsfluss auf einer 100 km/h Strecke.
Sogar die Polizeibeamten – die sich erst zu den genauen Bestimmungen kundig machen mussten – waren irritiert, dass ich mich zwar rechtlich korrekt verhalten habe, aber auch sie sahen die Situation als höchst gefährlich an und hätten mir lieber den Fahrradweg empfohlen.
Im Übrigen werde ich bei jeder Fahrt unzählige Male angehupt, da nicht verstanden wird, dass es sich rechtlich „nicht“ um ein Fahrrad handelt.
Auch hinsichtlich der angestrebten Klimaschutzziele, sollten die Bedingungen für die Nutzung von S-Pedelecs verbessert werden, da deren vom gesetzlichen Rahmen abhängigen Attraktivität (vor allem für Pendler von mittellangen Wegen) Autoverkehr vermeiden helfen kann.
Ich hoffe, dass die gesetzgebenden Organe auf die Problematik aufmerksam werden und Sonderregeln für S-Pedelecs erarbeiten (evtl. nach schweizer Vorbild).
Gerne stehe ich auch für weiteren Austausch zum Thema zur Verfügung …Antwort vom ADAC und darunter meine Rückantwort an ADAC:
Der ADAC ist und bleibt ein Automobil-Club, dessen umfassende Kompetenz für praktische Hilfe, sicheren Schutz und zuverlässige Beratung von vielen Millionen Autofahrern und ihren Angehörigen, aber auch von Gesetzgeber und Regierung oft in Anspruch genommen wird. Da die Mitglieder des ADAC nicht nur Autofahrer und Urlaubsreisende sind, sondern als Eltern von Kindern, als Fußgänger, Radfahrer oder Anwohner an verkehrsreichen Straßen auch von den Folgen des Autoverkehrs betroffen sind, ist der ADAC keineswegs einseitig auf das Auto fixiert. Mit hohem finanziellen und organisatorischen Einsatz arbeitet der ADAC seit vielen Jahren sehr erfolgreich u.a. für mehr Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern, aber auch für Kinder und Senioren und hilft mit durch praktische Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsträgern mehr Sicherheit, weniger Umweltbelastungen und niedrigere Mobilitätskosten zu erreichen. Der ADAC setzt sich u.a. für mehr Verkehrsraum für Radfahrer ein und fordern für diese mehr Verkehrssicherheit. Wir setzen uns deshalb konsequent für die Schaffung einer attraktiven, leistungsfähigen separaten Radfahrinfrastruktur sowie sicherer Knotenpunkte (Umbau) ein. Radfahrer finden in deutschen Großstädten meist nur befriedigende Rahmenbedingungen vor, zu
einer wirklich fahrradfreundlichen Infrastruktur ist es noch ein weiter Weg. Der ADAC engagiert sich seit Jahrzehnten auch für die Belange von Fahrradfahrern. Mit zahlreichen Aktionen und Publikationen trägt der Club dazu bei, die Sicherheit von Fahrradfahrern zu erhöhen und ein positives Radfahr-Klima zu schaffen. Pedelec45 (S- bzw. Speed-Pedelecs), die ohne Pedalunterstützung bis 20 km/h auch ausschließlich mit Motorkraft fortbewegt werden können, bilden eine eigene Gruppe innerhalb der Pedelecs. Sie gelten offiziell als Kfz und setzen eine Führerscheinerlaubnis der Klasse AM voraus. Außerdem ist es nicht gestattet, Radwege zu benutzen oder ohne geeigneten Helm zu fahren. Eine generelle Freigabe von Radwegen bzw. Radschnellwegen kommt aus Gründen der Verkehrssicherheit deshalb nach Ansicht des ADAC nicht in Frage. Radwege sind für den Radverkehr vorgesehen und nicht für die höheren Geschwindigkeiten der S-Pedelecs ausgelegt. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Radwege in Deutschland hinsichtlich der Breite nicht dem Regelwerk entspricht und damit kein komfortables Überholen selbst zwischen normalen Fahrrädern ermöglicht….
Durch S-Pedelecs auf Radwegen würden die Überholungen und damit die Kollisionsrisiken zunehmen. Auf Außerortsradwegen, auf denen die Verkehrsdichte deutlich geringer ist als innerorts und mehr Platz für Überholungen zu Verfügung steht, sieht die Situation allerdings anders aus. – Weitere Fachinformation finden Sie hier:
e-Bikes und Pedelecs https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/fahrrad-ebike-pedelec/
Alle unsere Bemühungen sind darauf ausgerichtet die Sicherheit auf unseren Straßen durch angepasstes und rücksichtsvolles Fahrverhalten zu erhöhen. Wir werben ständig in der ADAC Motorwelt darum, dass sich alle Verkehrsteilnehmer so verhalten, dass niemand zu Schaden kommt.
Meine Rückantwort:
Ich freue mich dass Sie zu meinem Anliegen geantwortet haben und der ADAC sich auch des Radfahrens annimmt, was ja wegen Entlastung der Straßen auch den Autofahrern zugute kommt.
Wie die Regelungen sind mir bekannt, weshalb ich ja die Anfrage geschickt hatte. Ich habe Verständnis, dass dieser neue Fahrzeugtyp der „Einfachheit halber“ in die Gruppe der „Mopeds“ aufgenommen wurde.
Es ist mir allerdings wichtig darauf hinzuweisen, dass die dafür geltenden Regelungen überdacht werden sollten und die speziellen Bedingungen wirklich mit – teilweise hochgradiger – Lebensgefahr verbunden sind, in einem Land mit ansonsten hohen Sicherheitsbemühungen m.M.n. sehr unverständlich. Auch viele andere Personen, mit denen ich mich austausche, teilen diese Ansicht.
Dem Argument, Radwege seien nicht für höhere Geschwindigkeit ausgelegt kann ich für den innerstädtischem Bereich durchaus zustimmen, für Strecken außerorts allerdings nicht. Dafür sollten Ausnahmeregeln entwickelt werden analog dem „Fahrrad frei auf Gehwegen“, ich vertraue darauf, dass der bedeutende Großteil der S- Pedelec Radler auf die Anderen Rücksicht nimmt, und die welche rasen möchten nehmen eh lieber die Straße. Also die einfachste überschaubare Regel wäre „S-pedelecs dürfen AUSSERORTS bei entsprechend angepasster Fahrweise – z.B. bis 35 KM/h – die Radwege benutzen“ – Haltbare Begründung zur Sondererlaubnis gegenüber rein Motorisierten Zweirädern kann sein, dass die Geschwindigkeit von S-Pedelecs wegen des Tretens weit unterschätzt wird (ehöhte Gefahren beim Überholen), und dass sie weitgehend lautlos sind.
Ferner ist anzumerken, dass Rennradfahrer, die leicht die Durchgeschnittgeschwindigkeit von S-Pedelecs zwischen 30 und 40 km/h erreichen, ja auch auf Radwegen fahren dürfen. Und ein PKW darf ja auch eine Spielstrasse befahren, wenn er die Geschwindigkeit anpasst. Angesichts der erheblichen Sicherheitsrisiken wäre es sehr zu begrüßen, wenn es außerorts den S-Pedelec-Fahrern erlaubt wäre nach Ermessen (mehr Sicherheit oder höhere Geschwindigkeit) die Radwege zu nutzen (die ja übrigens evtl. auch gelegentlich mit einer Gruppe von unmotorisierten Radlern unterwegs sind). So könnte man auch ohne teure Baumaßnahmen viel zur Sicherheit von gefährdeten Verkehrsteilnehmern beitragen.
Ich halte es dringend für erforderlich, dass sich die verantwortlichen gesetzgebenden Organe – u.a. zur Förderung des emissionsarmen Radverkehrs – mit der Problematik befassen, wie das hohe Sicherheitsrisiko (für sich und die Anderen), wie von mir zuvor beschrieben, reduziert werden kann. Sehr gerne würde ich auch mit den Akteuren dieses Bereichs in Kontakt treten und würde mich freuen, wenn man mir zuständige Personen oder Institutionen nennt.
https://www.openpetition.de/petition/online/strassenverkehrs-ordnung-erlaubnis-der-radwegnutzung-ausserhalb-geschlossener-ortschaften-durch-s-pe
weiß jemand wer die Petition gestartet hat?