Veranstaltung vom ADFC: Vortrag und Gespräch – Bericht und Reaktion

Schon Anfang 2019 hatte ich mal an den ADFC geschrieben, eine Antwort dazu gibt es nicht in meinem Archiv, falls ich aber eine bekommen hatte, dann war sie eher nicht aufgeschlossen. Hab dann 2022-03 nochmal eine Anfrage geschickt, auf die dann Herr Roland Huhn antwortete, nachzulesen da

Es ist sehr erfreulich, dass der ADFC nun zu S-Pedelecs in Dialog tritt!
Er lud ein zur Veranstaltung der ADFC-Akademie – Vortrag und Gespräch: S-Pedelecs auf Radwegen: Chance oder Gefahr für den Radverkehr? (online)

„Roland Huhn, Referent Recht der ADFC Bundesgeschäftsstelle, stellt Erwartungen an den Beitrag von S-Pedelecs zur Verkehrswende ebenso vor wie mögliche Auswirkungen auf den Radverkehr, wenn sie auf Radwegen zugelassen werden. Dazu hat er Studien aus Nachbarländern ausgewertet, in denen das S-Pedelec aufgrund anderer rechtlicher Bedingungen stärker verbreitet ist als in Deutschland.

Das größte Hindernis für eine stärkere Verbreitung des S-Pedelecs ist das Verbot der Radwegbenutzung – soweit besteht Einigkeit. Hersteller und Nutzer:innen von S-Pedelecs wünschen sich die Freigabe von Radwegen oder sogar die rechtliche Gleichstellung mit dem Fahrrad, wie beim Pedelec. Die Positionsfindung im ADFC ist noch nicht abgeschlossen und sollte diese Fragen berücksichtigen: Verträgt sich die Freigabe von Radwegen für schnellere Zweiräder mit dem Radverkehr? Ist der Umstieg vom Auto eine realistische Erwartung? Würde die Freigabe die Unfallgefahr erhöhen oder Komfort und Sicherheitsgefühl von Radfahrenden beeinträchtigen? Baden-Württemberg und 2023 auch Nordrhein-Westfalen haben durch Landesregelungen die Möglichkeit der Freigabe mit Zusatzzeichen „S-Pedelecs frei“ geschaffen. Wie könnte eine bundesweite Regelung für S-Pedelecs auf Radwegen lauten? Im Anschluss an den Vortrag besteht die Gelegenheit zur Diskussion.“

Weil es hier reinpasst – vom ADFC zum NRW-Erlass:
https://www.adfc.de/artikel/nrw-ermoeglicht-s-pedelecs-auf-radwegen

 

sozusagen mein offener Brief an den ADFC

Hier möchte ich wesentliche Punkte zum Vortrag aus meiner Sicht ergänzen, die Zeit für Diskussion war – wie oft bei solchen Veranstaltungen – leider knapp bemessen.

Eine wichtige Aussage, die zwar erst am Schluss fiel, will ich hier vorwegnehmen:
Die Empfehlung zur Freigabe einzelner Radwege kann der ADFC mittragen. Sie wird aber die potenziellen Nutzer*innen und die Hersteller von S-Pedelecs nicht zufriedenstellen.“ 

Immerhin, das sind erstaunlich progressive Töne vom ADFC.  Naja, Einzelfreigaben sehe ich sehr skeptisch – sehr teuer, personalintensiv -> schwer realisierbar unter den bekannten Schwierigkeiten, siehe auch meine Einschätzung hier.

Nach einer kurzen rechtlichen Einordnung geht Herr Huhn auf die möglichen Kräfte bei S-Pedelecs ein. Ja, mit guter Kondition und der elektrischen Unterstützung könnte man einem – eher seltenen – besonders leistungsstarkem Motor schon mal etwa 1000 Watt, also 1 KW (1,3 PS) entlocken (also nur 1/4 von 4KW-Moped ). Bei den Darstellungen wird außer Acht gelassen, dass dies nur unter Idealbedingung (Ebene ohne Wind) als Höchstgeschwindigkeit zum Tragen kommt und immer nur unter Einsatz von höherer Muskelkraft. Maß seiner Berechnungen sind sportliche Männer, die kontinuierlich mit einer nicht unerheblichen Kraft von 150 Watt treten. Aber beim S-Pedelec geht es ja darum, mit akzeptabler Anstrengung bequem und unverschwitzt auch 20 km zurückzulegen ohne ständig die Höchstgeschwindigkeit auszureizen, und das auch als Frau oder mit 60+ und auch mit Gegenwind. Dazu in einem anderen Artikel von mir mehr und folgende 2 Meldungen:

– In der European Declaration on Cycling werden S-Pedelecs den Fahrrädern zugeordnet: Seite 3 (3). https://transport.ec.europa.eu/…/60033b3b-0652-495c…

Der Europäische Gerichtshof hat geurteilt: „E-Bikes“ (gemeint sind
Pedelecs) sind Fahrräder. Kraftfahrzeuge sind nur solche, welche sich
nur durch mechanische Kraft antreiben lassen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/…



Es folgten einige Zahlen zu Marktanteilen und dann rechtliche Regeln in verschiedenen Ländern, einen guten Überblick gibt die ZIV-Studie

Dann erläutert Herr Huhn seine Einschätzung zum Potenzial von S-Pedelecs als PKW-Alternative, dabei stellt er dar, dass die Fahrzeiten auf Strecken 20+/-5km gegenüber dem PKW deutlich länger seien. Mag sein, dass dies auf freien Landstraßen zutrifft, liegt aber ein Teil der Strecke im urbanen Raum oder auf den Hauptzufahrtsrouten, sieht es deutlich anders aus. Im Chat wurde das sowie Parkplatzsuche sogleich angemerkt und später auch privat kommuniziert. Ich kann bestätigen, dass ich mit dem S-Pedelec hier oft zuweilen sogar schneller bin als mit dem Auto, die gut 20 km von Eichenau nach München Sendling dauert es maximal verlässliche 45 min, mit dem Auto mit Glück 25 Min., aber mit Pech zu Stoßzeiten locker auch über 1 Stunde. Ich freue mich über die Bewegung und nehme dafür etwas längere Fahrzeit gern in Kauf, sicher gibt es auch viele andere von meiner Sorte …

Gut gefallen hat mir, dass er von Ergebnissen der bisher vorliegenden wissenschaftlichen Studien umfangreich berichtete, allerdings sind diese in vielen Fällen noch nicht ausführlicher analysiert. Da wurden verschiedene Durchschnittsgeschwindigkeiten ermittelt, allerdings kaum detailliert getrennt nach unterschiedlichen Streckenverläufen.
Dazu meine ich: Entscheidend ist nicht die Durchschnittsgeschwindigkeit an sich, sondern in welchem Tempo und in welcher Art und Weise Passanten überholt werden und z.B. wie stark frequentiert die Strecken zur gefahrenen Zeit sind. Ich fahre – zugegeben – auch manchmal innerorts an besonders gefährlichen mehrspurigen 60km/h-Straßen zu Stoßzeiten auf Radwegen, wo wenige Radfahrer unterwegs sind (z.B. Verdistr., München), mein Sohn würde da auch gut 30 mit seinem Trekkingrad fahren (ich übrigens auch, aber halt nicht 20 km weit, noch dazu hin und zurück). Und ein S-Pedelec schafft man u.a. mit der Überlegung an, bestimmte geeignete Strecken zu fahren, wo man eben auch höhere Geschwindigkeit erreichen kann, allein dadurch ergibt sich eine gewisse Selektion. Außerorts mache ich Strecke, da wo es halt gut geht – ganz normal, wie Autos auch – dann fahre ich in der Stadt langsamer, wo nötig.
Auch wird oft die Sorge geäußert, S-Pedelecs auf Radwegen könnten vorsichtigere Leute vom Radfahren abhalten… Vielleicht könnte das ein kleiner Faktor sein, aber andere spielen dabei eine entscheidendere Rolle: v.a. Gefährlichkeit des Autoverkehrs, schlechte Infrastruktur usw.
Immer wieder wird auch über technische Möglichkeiten wie Geofencing nachgedacht  – aber mal ehrlich, ich halte das für eine völlig unverhältnismäsige Gängelung von Menschen mit Führerschein, mit einem Fahrzeug im 30kg Bereich – provokant gefragt, wann wird das bei Autos umgesetzt? Außerdem, bei technischen Störungen könnte es zu nervigen Nutzungseinschränkungen kommen (siehe hier unten den Nachtrag mit Abbildung)
… auch Herr Huhn sieht da wohl keine großen Chancen. Ein kleinster gemeinsamer Nenner wäre aber vielleicht doch beim Ausschalten des Motors zu finden.

Einige, zwar interessante – aber leider nicht sehr aussagekräftige – Unfallzahlen wurden auch zitiert, dabei liegt der Anteil verunglückter S-Pedelec-Fahrender deutlich höher als der Anteil an verkauften Pedelecs. Unklar bleibt, ob sich dies allein mit höherer Fahrleistung erklären lässt, evtl. auch wegen der Art der Anwendung (andere Fahrzeiten wg. Pendeln) oder ob sich damit per se eine wirklich höhere Gefährlichkeit ableiten lässt. Denn die Statistik gibt nicht Auskunft über Hintergründe der Unfälle, wer Verursacher und Geschädigte jeweils waren. Vielleicht liegt es u.a. auch daran, dass die Geschwindigkeit vom (Auto-)Querverkehr öfter unterschätzt wird, meine Erfahrung zumindest, darum fahre ich sehr vorausschauend und rechne jederzeit mit Fehleinschätzungen der Anderen.
Jedenfalls halte ich es für eine Aufgabe der Wissenschaft, genauere Zusammenhänge zu diesen Zahlen zu untersuchen. Gut wäre, wenn in der Unfallstatistik mehr Details mit erfasst werden.

Widersprüchlich kam mir vor, dass die Zeitvorteile sehr runtergespielt wurden, aber dann wurden die Gefahren wegen der etwas höheren Geschwindigkeit wiederum dramatisiert.
Danke für den Beitrag eines Teilnehmers aus der Schweiz, wie unproblematisch das Nebeneinander sei und er lud die Skeptiker dorthin ein, sich vor Ort davon zu überzeugen.
Im Bekanntenkreis fiel die Frage, ob Herr Huhn wohl schon mal S-Pedelec gefahren sei? …

Auch das Thema Tuning wurde behandelt, da gehen mir einige Gedanken zu Gefahren und zur Haftung durch den Kopf:
Da offizielle Regelungen für die noch dazu teureren S-Pedelecs so unattraktiv sind, ist die Versuchung groß, 25er Pedelecs zu tunen (siehe z.B.) . Einige davon (vor allem die Bremsen) sind häufig nicht auf die höheren Geschwindigkeiten ausgelegt.
Ein echtes Problem sehe ich haftungsrechtlich: Unfälle mit den getunten Bikes werden – da unzulässig in ein von Versicherung ausgeschlossenes KFZ verwandelt – nicht von der privaten Haftpflichtversicherung übernommen. Für Geschädigte kann das leider bedeuten, dass er leer ausgeht, wenn der Verursacher nicht zahlen kann. Wäre es diesbezüglich nicht besser, die Nutzung von S-Pedelecs zu vereinfachen, sodass mehr/die meisten dann eher legal erworbenen „schnellen Pedelecs“ auch tatsächlich versichert werden?
Ein anderers Problem ergibt sich für korrekt versicherte S-Pedelecs durch das Verbot der Radwegenutzung: wie wir ja wissen, fahren viele aus reinem Selbsterhaltungstrieb öfter auf Radwegen. Passiert da mal was, hat das zwar für die Rechte des Geschädigten keine Folgen, allerdings aber finde es aber schon etwas hart, dass S-Pedelec-Nutzende das Risiko tragen, dass die Versicherung den Schaden zwar reguliert, sie wird wohl in Vorleistung treten, aber den Verursacher wegen Nichteinhaltung der STVO in Regress nehmen (Anm.: so um die 5000€), so die Aussage meiner Versicherung.
Also für mich steht die Frage im Raum, ob andere Regeln bezüglich haftungsrechtlicher Angelegenheiten nicht mehr Absicherung im Schadenfall für alle Beteiligten bedeuten könnten. Ich will durchaus nicht vorsätzlich und „böswillig“ die Gesetze brechen, aber häufig bleibt mir quasi nichts anderes übrig, wenn ich heile ankommen möchte. Es liegt mir schon recht unangenehm im Magen, dass ich dabei ein hohes haftungsrechtliches Risiko eingehe. Dieser Zwiespalt hält eventuell auch viele davon ab, S-Pedelecs als Alternative zum Auto in Erwägung zu ziehen, das wurde mir auch schon in einigen Gesprächen so gesagt, u.a. könnte auch ein eventueller „Reputationsschaden“ für einige Personen (LehrerInnen, PolitikerInnen usw.) recht brenzlich sein.

Kann man nicht schon viel Rechtssicherheit gewährleisten gemäß der von Herrn Huhn erwähnten Verhaltensvorschrift für S-Pedelecs in Ge- oder Verbot Nr. 3 zu Zeichen 237 (Radweg)?: „Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines Radwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, muss diese auf den Radverkehr Rücksicht nehmen und der andere Fahrzeugverkehr muss erforderlichenfalls die Geschwindigkeit an den Radverkehr anpassen.“
Ich hingegen befinde mich oft im wahrsten Sinne des Wortes hin und her gerissen, wenn ich auf der überfüllten 100 km/h Fahrbahn mit 35 km/h bin, wenn sich nebenan ein kaum genutzter breiter Begleitweg befindet, schließlich heißt es in der STVO §1 „(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ De facto behindere ich den Autoverkehr erheblich, und dies wäre durchaus vermeidbar … Da könnte man desweiteren noch über die „Freie-Fahrt-Kultur“ diskutieren, aber das führt hier zu weit …

Ziemlich sicher bin ich mir, dass Wahlfreiheit eine gute Lösung wäre: Wer schnell fahren will, darf das auf der Straße und wird das in den meisten Fällen tun, wer es gemütlich haben will – mit Geschwindigkeitsbegrenzung – auf Radweg, Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht könnte die Radinfrastruktur zum Ausgleich entlasten.

Müsste nicht der Staat im Rahmen seiner Fürsorgepflicht gewährleisten, dass man sich mit solch einem für das Allgemeinwohl förderlichen Gefährt sicher fortbewegen kann?

Es sei hier miteingestreut: Eine Aussage, die ich oft höre und seltsam finde, klingt etwa so: warum sollen S-Pedelec-Fahrende mit weniger Anstrengung die selben Privilegien genießen wie Radfahrende? Wirkt für mich etwas absurd – muss man sich diese (nämlich v.a. Sicherheit!) mit körperlichem Einsatz verdienen? Wie ist dieser zu bemessen? In Physik hieß es: Arbeit ist Leistung mal Zeit: also was ist mehr wert? 5 km mit dem Biobike oder 20 km mit (S-)Pedelec? Ist nicht jede Fahrt auf einem Zweirad – ungeachtet der Art der Unterstützung -, die eine Autofahrt ersetzt, zu begrüßen?
Kann man S-Pedelec-Fahrenden nicht bessere Bedingungen gönnen, immerhin legen sie mit einem guten Anteil Muskelkraft weitere Strecken umweltfreundlich zurück und tragen damit bei zu besserer Luft, geringerem Ressourcen- und Flächenverbrauch sowie weniger Lärm. Und das derzeit sogar trotz vieler widriger Umstände und ohne Kaufprämie vom Staat 😉

Etwas rätselhaft war mir, dass Herr Huhn anscheinend nicht nachvollziehen kann, dass man auch mal ein S-Pedelec in der Bahn mitnehmen möchte – was spricht dagegen? Es ist ein Pedelec mit unterschiedlicher Software. Warum sollte das den ADFC stören? Dass man den ohnehin oft knappen Platz den Ausflugsradlern streitig macht?
Meine Gründe sind z.B.:
Abends – nicht mehr ganz bewegungsfreudig – nochmal unterwegs, 30 km Hinfahrt mit Bahn, dann bin ich für die Rückfahrt flexibel, wenn Bahn nur noch um 00:30 und 02:30, die nächste erst um 05:00 Uhr fährt, oder, wie auch nicht selten, wegen Störungen ganz ausfällt. Taxi will/kann sich auch nicht jeder leisten.
Oder schlicht ein Defekt hindert am Weiterfahren.
Besuch von x100 km entferntem Ort, Anreise mit der Bahn, restliche 30km mit S-Pedelec. Bei längerem Aufenthalt nutze ich dann auch am liebsten mein vorhandenes Rad.

Weiteres bzw. Ähnliches dazu in meinem schon älteren Artikel … wie-haetten-sies-denn-gern, meine Meinung

 

Zu guter Letzt noch eine Liste, die ich mal kürzlich erstellt habe, die hier irgenwie noch reinpasst – was würdet Ihr Euren Freunden und Angehörigen empfehlen, wenn der Weg an einer 100km/h Straße entlangführt? Mit 20 km/h auf der Fahrbahn? Vielleicht doch lieber auf den Radweg? Soll man dann 10km schieben, nur weil es ein S-Pedelec ist?

Zig Gründe für viel geringere Geschwindigkeit
  • Wetter: Gegenwind, Schnee, starker Regen (auch erschwerte Sicht)
  • Kleidung nicht ausreichend warm für schnelles Fahren
  • im Sommer auch mal zu heiss
  • Bergauffahren
  • Schlechter Untergrund: Spurrillen, Schlaglöcher oder Eis
  • Fitness – noch – gering, weil Einsteiger oder z.B. in Rehaphase nach Krankheit
  • Erschöpfung
  • Gesundheitliche Einschränkungen wie Erkältung oder Schmerzen
  • Akku knapp oder leer oder Elektonikfehler
  • Begleitung von langsamen Mitfahrenden
  • Einfach mal gemütlich, ganz ohne Anstrengung fahren wollen
  • Schweres Gepäck
  • Technische Probleme zb. Schaltung „eingefroren“
Nachtrag/Ergänzung zum Thema Geofencing

Route getracked mit Openbikesensor, die die Abweichung der aufgezeichneten GPS-Route vom tatsächlichem Straßenverlauf zeigt, teilweise viele Meter entfernt!

Grafik einer Strasse von Openbikesensor, die die Abweichung der GPS Route vom tatsächlichem Straßenverlauf zeigt

Vielleicht liegt es am Gerät? Eher nicht, ich gehe davon aus, dass die Genauigkeit für zivile Zwecke bisher üblicherweise nicht ausreicht, um zu bestimmen, ob das S-Pedelec nun auf der Fahrbahn oder 1 Meter daneben auf dem Radweg fährt. Damit ist fraglich, ob so die Geschwindigkeit verlässlich reguliert werden könnte. Was, wenn ich mich auf der Fahrbahn befinde, aber das S-Pedelec auf 25km/h gedrosselt wird, weil mich das System auf dem Radweg verortet? Dann werde ich eine Gefahr für den KFZ-Verkehr bzw. bin selbst noch mehr gefährdet …

Vielleicht gäbe es noch andere Regulationsmethoden, aber ich frage mich schon, ob solch ein hoher technischer Aufwand gerechtfertigt ist, angesichts der noch viel schwereren und damit gefährlicheren PKW/LKWs, die ohne solche Beschränkungen im Straßenverkehr unterwegs sein dürfen.
Und das alles nur, weil man S-Pedelec-Nutzenden unterstellt, sie seien nicht in der Lage, ihre Geschwindigkeit anzupassen und dass von ihnen eine besonders hohe Gefahr ausginge (was bisher nicht belegt wurde …).

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