Stiftungsprofessur Radverkehr, Frankfurt und Darmstadt

An Prof. Dr. Knese, University of Applied Sciences in Frankfurt und Kontakt mit Fr. Albers, Hochschule Darmstadt (unten)

Und eine informative Antwort bekommen … samt Anhängen …

vielen Dank für Ihre Nachricht. Das ist in der Tat ein Thema, was mich/uns aktuell sehr umtreibt. Und ja, dazu gibt es bislang nur ganz wenige Erkenntnisse aus der Forschung und Literatur – im Inland wie im Ausland. Ich bin aktuell in einem FGSV-Arbeitskreis, der sich mit dem Thema „Pedelectaugliche Infrastruktur“ auseinandersetzt. Hier werden auch S-Pedelecs berücksichtigt und ich hoffe, dass unser Arbeitspapier im Sommer veröffentlicht werden kann. Zudem bin ich selbst in Vorbereitung diverser Paper und Vorträge, die dieses Thema (manchmal allerdings eher am Rande) behandeln. Dazu werten wir derzeit auch die vorhandene Literatur aus (drei Quellen einmal angehängt). Gleichzeitig bin ich in Diskussion mit einem Partner aus Darmstadt hier ein Forschungsprojekt zu beantragen. Ich hoffe, dass ich Ihnen bald mehr zu dem Thema berichten kann. Denn soweit mir bekannt ist, steht die Freigabe noch nicht bevor.
Viele Grüße, Dennis Knese

Gesendet: Dienstag, 1. März 2022
Betreff: Forschung zu S-Pedelecs auf gemeinsamer Infrastruktur für Fahrräder?
Sehr geehrter Prof. Knese, Ich hatte Sie z.B. in der Roadshow Radverkehr „E-Mobilität auf 2 Rädern …“ gesehen … in der u.a. auch Herr Markus Riese zum Thema S-Pedelecs gesprochen hat, somit hatten Sie ja auch schon Berührung mit der Problematik, wegen der ich mich hier an Sie wende. Seit einer Weile bin ich ehrenamtlich u.a. über den VCD verkehrspolitisch aktiv.
Im Speziellen bringe ich mich in die Diskussion um das Radwegeverbot für 45km/h S(peed)-Pedelecs ein, dabei spielen oft Bedenken eine Rolle, diese könnten große Nachteile für andere – schwächere – Verkehrsteilnehmer bedeuten.
Ich kenne den Weg von Tübingen, das Radwege per „S-Pedelec-Frei“ – Schilder freigibt (dank einer Sondererlaubnis für BW). Gerne würde ich bei der Argumentation wissenschaftlich valide Ergebnisse benennen können, welche Erfahrungen bisher gemacht wurden (auch in Belgien oder der Schweiz)
– OB Palmer hat nur kurz geantwortet: „… In der Praxis sehe ich auch keinerlei Problem, daher ist das für mich keine Frage von Wissenschaft …“ – leider reicht diese Argumentation meist nicht aus…
Kennen Sie selbst Untersuchungen oder jemanden, der sich näher mit dem Thema befasst? Ich konnte trotz intensiver Suche und einiger Nachfragen (z.B. HS Kassel, Karlsruhe, Dresden) noch kaum etwas dazu finden. Vielleicht wäre es ja auch ein mögliches Forschungsfeld – evtl. im Rahmen einer Abschlussarbeit oä.: Befragungen von Tübinger Bürgern (an Erstellung/Durchführung einer Online-Umfrage könnte ich mich ggf. sogar selber beteiligen, habe schon Ideen gesammelt) oder Auswertungen von Unfallstatistik/Zusammenarbeit mit GUV usw..
Also vllt. können Sie das Thema Studierenden in Ihrem Umfeld vorschlagen, ich hänge ein Arbeitspapier an, welches einen Überblick zu den Fragestellungen gibt.
Es wäre erfreulich, wenn die Wissenschaft einen Betrag dazu leisten könnte, dass die strikte Straßenbenutzungspflicht für S-Pedelecs überprüft wird. Somit könnte das äußerst unattraktive hohe Sicherheitsrisiko für deren Nutzung reduziert werden und somit deren Potential für die Mobilitätswende – v.a. für die Landbevölkerung – besser ausgeschöpft werden.
Ich weiß ja nicht bei welchem Stand die Politik gerade ist, ob Untersuchungen noch nötig sind, oder ob eine Freigabe der Radwege – zumindest – AUSSERORTS für S-Pedelecs ohnehin kurz bevorsteht. Dann wären Untersuchungen hinfällig, vllt. ist das noch zu klären (bisher habe ich dbzgl. aber wenig vielversprechende Antworten erhalten, ich bleibe dran…).
Fragen zum Umgang mit S-Pedelecs könnten evtl. auch bei ICSC aufgegriffen werden. Vielleicht kennen Sie die vom VCD veröffentlichte Position, falls nicht: https://www.vcd.org/artikel/s-pedelecs-umweltfreundliche-pkw-alternative

Nebenbei würde mich interessieren, ob beim Projekten, die die Nutzung von Fahrrädern bzw. Pedelecs untersuchen evtl. auch S-Pedelecs gesondert erfasst werden, falls nicht, möchte ich anregen, wenn dies möglich, zu berücksichtigen, um ggf. Daten zu gewinnen, die dazu beitragen gute Lösungen für die Wegenutzungsregeln zu finden. Gerne bin ich zu weiterem Austausch bereit … oder freue mich über kurze Rückmeldung

Mitschnitt des interessanten Expertentreffens „Roadshow Radverkehr – E-Mobilität auf 2 Rädern“
https://frankfurt-university.cloud.panopto.eu/Panopto/Pages/Viewer.aspx?id=3e13a5b4-a8ee-4663-a1d5-ad3900f9b98d

ein Telefonat mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Vivien Albers, Hochschule Darmstadt, die sich zu meinem Aufruf im Pegasus-netzwerk.de gemeldet hatte
 Im Zuge der Entwicklung von DaVe (Darmstadt Vehikel – https://sne.h-da.de/umsetzungsvorhaben/innovative-nahmobilitaet), stieß man auch auf das Thema S-Pedelec. Für ein Forschungsprojekt dazu wurden Mittel beantragt und man strebt eine Sondergenehmigung an, dafür einzelne Radwege in Darmstadt „für S-Pedelec frei“ auszuweisen. Man ist in Kontakt mit den Behörden. Wir wissen, das alles dauert noch, bis Ergebnisse präsentiert werden könnten …
 Die Forschung soll auf die Versuchsstrecken von Darmstadt beschränkt bleiben, also bei diesem Projekt werden voraussichtlich keine anderen Regionen untersucht. Bzgl. Tübingen: Es gab auch schon ein Gespräch mit OB Palmer.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine Beurteilung problematisch, da die Anzahl der S-Pedelecs noch sehr gering ist …
 Wir bleiben im Austausch 

Update erst 2024-01
Zum Modelprojekt hab ich nichts mehr zu Ohren gekriegt, aber herausgekommen ist immerhin das: 2022-8 Hochschule Darmstadt – ITP Schriftenreihe Bericht+Link zur Übersichtsarbeit „Nutzung von Radverkehrsanlagen durch S-Pedelecs“ https://nachhaltigkeitsblog-hda.de/2022/10/12/s-pedelecs-was-sich-aendern-muss/
Kurze Zusammenfassung: https://opus4.kobv.de/opus4-h-da/frontdoor/index/index/docId/305
Das Dokument selbst gibts da: https://opus4.kobv.de/opus4-h-da/frontdoor/deliver/index/docId/305/file/itp-ne_2022-01_s-pedelecs.pdf

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